Belgien führt freie Endgerätewahl ein
Ab Ende dieser Woche profitieren alle Belgierinnen und Belgier von der freien Endgerätewahl. Dank der „Routerfreiheit“ liegt die Wahl des Telekommunikationsendgeräts an ihrem Glasfaser-, Kabel- oder DSL-Anschluss dann in den Händen der Verbraucherinnen und Verbraucher; sie sind bald nicht mehr ausschließlich auf die von Netzbetreibern bereitgestellten Geräte angewiesen. Dies ist ein bedeutender Fortschritt, der für die Nutzerinnen und Nutzer bedarfsgerechtere Produkte und mehr Flexibilität mit sich bringt. Die Endgerätewahlfreiheit wird Wettbewerb und Innovation auf dem belgischen Telekommunikationsmarkt stärken und ist ein Vorbild für Länder, in denen die freie Endgerätewahl bislang noch nicht sichergestellt ist.
Die Entscheidung zur Einführung einer technologieunabhängigen freien Endgerätewahl wurde im Herbst vergangenen Jahres von der Regulierungsbehörde BIPT mit dem “Besluit betreffende de identificering van het netwerkaansluitpunt voor de breedbanddiensten” getroffen, dessen Übergangsfrist am 1. November 2024 endet.
Die neue Regelung beendet die bisherige Praxis, bei der die Wahl der Endgeräte häufig durch die Telekommunikationsanbieter vorgegeben war. Ab kommendem Freitag haben die belgischen Bürgerinnen und Bürger die Freiheit, auf dem freien Markt verfügbare Geräte nach ihren individuellen Bedürfnissen auszuwählen – sei es aus Gründen der Leistung, Funktionalität, Sicherheit, Nachhaltigkeit oder Kostenoptimierung.
Belgien setzt mit dieser Entscheidung ein starkes Signal; ein Sprecher des VTKE erklärt:
“Die Endgerätefreiheit ist ein wichtiger Schritt für mehr Wahlfreiheit und Wettbewerb. Verbraucherinnen und Verbrauchern wird die Hoheit über ihre eigene digitale Infrastruktur zurückgeben und zugleich die Innovationskraft der Telekommunikationsbranche gestärkt.”
Mit der Einführung der freien Endgerätewahl begibt sich Belgien unter die Vorreiter in Europa. In einigen Ländern bestehen nach wie vor Beschränkungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Nutzung eines eigenen Endgeräts an ihrem Breitbandanschluss.
In rund einem Drittel der EU-Mitgliedsstaaten gibt es bereits heute die freie Endgerätewahl. Die Länder mit bestehender, technologieunabhängiger Endgerätewahlfreiheit belegen, dass diese nicht nur den Konsumentinnen und Konsumenten zugutekommt, sondern auch die technologische Entwicklung und den Markt insgesamt belebt. So zeigt sich in Belgien, Deutschland oder den Niederlanden, dass die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher und die Förderung eines wettbewerbsfähigen Marktes Hand in Hand gehen können. Diese Entwicklung könnte sich als Blaupause für andere Länder erweisen, die noch vor der Entscheidung stehen, ihren Bürgerinnen und Bürgern die Endgerätefreiheit einzuräumen.
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